Wien
Wohlfühl Angebote
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Wohlfühlen in der Donaumetropole
von Thomas Rottenberg

Sicher: Sängerknaben, Stephansdom, Kunst und Kultur sind wichtig, um Wien zu genießen. Aber dafür, dass die Donaumetropole eine der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität ist, sorgen eigentlich andere Dinge. Manche Eigenschaften lassen sich numerisch erfassen: Steuern, Mieten, Betriebsgrößen, Einwohner- und Infrastrukturdaten - Standortfaktoren für die Wirtschaft. Doch Wohlfühlen lässt sich nicht einfach objektiv in Zahlen messen wie die Bequemlichkeit eines Sofas oder die Flauschigkeit eines Bademantels: Weich steht für angenehm. Aber wie misst man das? Schwer bis gar nicht. Man spürt es. Und kann natürlich vergleichen: Wiens weicher Wohlfühlfaktor ist durch Studien belegt.

Ohne Wohlfühlen geht gar nichts
In einem alle paar Jahre erstellten Ranking der Lebensqualität der großen Städte des Planeten belegte die Donaumetropole 2005 den zweiten Platz in der Wohlfühl-Hitparade, auf Neusprech in den „Wellness-Charts“. Klar, ruft da jeder. Wien, das ist Kaffeehaus, Walzer, Wienerschnitzel. Wien, das sind Theater, Oper und Museen von Weltrang. Wien, das sind herzige Buben mit Engelsstimmen, weiße Pferde in vollendeter Dressur und feiner Wein beim Heurigen.

Ja schon, sagt der Wiener, sicherlich, nickt die Wienerin, aber das alleine macht eine Stadt noch nicht lebenswert. Wohlfühlwert. Dazu braucht es mehr als Lipizzaner, Sisi-Träume und Sängerknaben. Weil man, um in einer Stadt zu wohnen und zu leben – und seien es nur ein paar Tage als Besucher – Ruhepunkte braucht. Das beginnt bei ganz banalen Dingen, die den Menschen in Wien so selbstverständlich sind, dass sie sie meist gar nicht mehr erwähnen – das Grün, das Wasser und die Sicherheit. Beginnen wir bei der Sicherheit: Wien ist zwar Großstadt, aber doch so sicher, wie manches Dorf es gern wäre. Alleine in dunkelster Nacht auf der Straße? Es dürfte schwer sein hierzustadt jemanden – ob Mann ob Frau, ob jung ob alt – zu finden, dem dazu das Wort „Angst“ einfiele.

Hochquellwasser und Wienerwald

Was das Wasser und den Grünraum angeht, wären andere Städte gern die Stadt an der Donau: Das Wasser, das in Wien aus der Leitung kommt, hat eine Qualität, die schon so manchen Unternehmer im Rathaus mit der „tollen” Idee hat anklopfen lassen, es in Flaschen gefüllt teuer zu verkaufen. Erfolglos – aber das nur nebenbei. Und auch mit dem Grünanteil Wiens kann in ganz Europa keine Großstadt mithalten: Wälder, Wiesen, Parks, aber auch Gartenanlagen, Sportstätten und Felder machen mit 20.200 Hektar rund die Hälfte der Wiener Stadtfläche aus, die Donau und die anderen Wiener Gewässer gar nicht mitgerechnet.

Aber all das fällt den Wienerinnen und Wienern nur auf, wenn sie nicht zu Hause sind. Weil dann irgendwas fehlt, was das Leben halt doch und gerade in Wien so angenehm macht. Und das nicht nur für Herrn und Frau Wiener. 

Um beim Grün zu bleiben: Wien ist eine Waldstadt: Die Westgrenze der Stadt bildet der Wienerwald, eine Hügelkette, deren dichter Waldbestand die Stadt nicht nur mit Sauerstoff, sondern auch mit Wander- (und Mountainbike-)routen jeglicher Länge und jeden Schwierigkeitsgrades versorgt. Gut beschildert und nach Leistungsstufen (Familie/Fun/Power) geordnet, lässt es sich da – beispielsweise – von der Hernalser Schwarzenbergallee auf der so genannten „Hameau“-Strecke über Stock und Stein, durch den Wald und über Hügelketten rund 20 Kilometer aus der Stadt hinaus und wieder zum Ausgangspunkt radeln. (Alle Anfahrtswege sowie Adressen und Telefonnummern der hier aufgeführten Tipps finden Sie im angefügten Servicekasten.) Natürlich sind auch die Wanderwege gut und übersichtlich ausgeschildert. Allerdings so übertreiben wie jener Wiener, der die Stadt auf einem dieser Stadtwanderwege schon über 500 Mal zu Fuß umrundet hat, muss man es ja nicht gleich. Es genügt auch ein kleinerer Spaziergang durch die Weingärten auf einem der Hausberge der Stadt, zum Beispiel auf den 382 Meter hoch gelegenen Cobenzl mit seinem romantischen Aussichtslokal, oder auf den 425 Meter hohen Leopoldsberg mit einem wunderschönen Blick über die Stadt.

Sprechende Bäume auf der Himmelwiese

Die Wienerinnen und Wiener haben ihre Lieblingswiesen. Die Himmelwiese zum Beispiel. Die liegt am obersten Zipfel der von Grinzing hier heraufführenden „Himmelstraße“, wenige Gehminuten vom Cobenzl entfernt. Hier gibt es nicht nur einen herrlichen Rundblick, sondern auch die „sprechenden Bäume“, die im Sommer sogar Musik machen: Im sogenannten „Lebensbaumkreis am Himmel“ sind Bäume, denen nach heidnischem Glauben ähnliche Bedeutung wie Sternzeichen zugesagt werden, angepflanzt, vor denen kleinen Lautsprecher den Vorbeigehenden – ausgelöst durch Lichtschranken – ihre Geschichte erzählen. Oder eben klassische Musik spielen, aber auch Jazz. Und manchmal gibt es dort sogar Live-Musik-Veranstaltungen. Auf der gleich unterhalb liegenden „Bellevuewiese“ tut sich bei schönem Wetter einiges, hier wird gerne mit der Seele gebaumelt. Und der Ausblick genossen: Denn dass der Name des Ortes Programm ist, erkannte schon einer der berühmtesten Söhne der Stadt: Ein Gedenkstein an der nicht unbedingt einfach zu erreichenden Aussichtswiese besagt, dass Sigmund Freud hier oft und gerne verweilt haben soll.

Wien am Nationalpark

Wer die Natur lieber „pur“ hat, findet genau das am anderen Ende der Stadt: Wien ist die einzige Millionenstadt der Welt, die über einen Nationalpark verfügt.

Der „Nationalpark Donau-Auen“ beginnt in Wien und erstreckt sich über 9.300 Hektar als nahezu unberührte, oft sogar tatsächlich urwaldartige Aulandschaft donauabwärts. Der Wiener Teil, ziemlich genau ein Drittel des Nationalparks, heißt „Lobau“ und ist ein Stück erlebbarer Natur, das zu erreichen anderswo Menschen stundenlang mit dem Auto fahren müssen. In Wien reicht dazu der öffentliche Nahverkehr. Oder das Boot-Shuttle. Das „Nationalpark-Boot“ fährt nämlich zwischen Anfang Mai und Ende Oktober täglich vom Donaukanal aus der Innenstadt zur Au an der Donau und macht es so möglich, den Nationalpark vom Wasser aus zu erobern. Sanft, versteht sich, als stiller Beobachter eines prachtvollen Naturschauspiels.



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