Dieses Museum ist im Haus Judenplatz 8 untergebracht, das die orthodox-zionistische Organisation Misrachi beherbergt (im ersten Stock befindet sich die Synagoge der Misrachi, im zweiten das Jugendzentrum der Bnei Akiva). Das Museum stellt im Erdgeschoß einen Querbezug zum Mahnmal her: Im Gedenkraum für die Opfer der Schoa sind drei Computerarbeitsplätze eingerichtet, an denen der Besucher die Lebensdaten und Schicksale der 65.000 ermordeten österreichischen Juden abfragen kann. Im Keller des Hauses richteten die Architekten Jabornegg & Pálffy ein Museum ein, das neben den archäologischen Fundstücken der Ausgrabung auf dem Judenplatz eine multimediale Präsentation der jüdischen Lebenswelt im Mittelalter, ein mittelalterliches Stadtmodell und eine Dokumentation zur mittelalterlichen Synagoge beherbergt.
Durch die Museumsräume ist auch die beeindruckende Ausgrabung der mittelalterlichen Synagoge zugänglich. Diese Synagoge zählte zu den größten des Mittelalters, von ihr ist das Fundament der sechseckigen Bima, der Lesekanzel für die Tora, sowie das Fundament des Tora-Schreins und Mauerteile sowie der Fußboden der Frauenschul zu sehen.
Museen dokumentieren jüdische Geschichte
Unweit des Judenplatzes befindet sich das Jüdische Museum der Stadt Wien, das in der Dorotheergasse 11 in einem alten Adelspalais untergebracht ist. Hier wird die Geschichte der Juden Wiens in umfassender Weise dokumentiert: Im Erdgeschoß des Hauses wird anhand der berühmten Judaica-Sammlung von Max Berger die jüdische Religion erklärt, im zweiten Stock des Hauses befindet sich die historische Ausstellung, die auf 21 Hologrammen mit modernsten museologischen Mitteln die wichtigsten Stationen der Geschichte der Wiener Jüdischen Gemeinde erläutert. Im dritten Stock ist das öffentlich zugängliche Schaudepot untergebracht, in dem all jene Ritualgegenstände aufbewahrt und ausgestellt sind, die aus den 1938 zerstörten Synagogen gerettet werden konnten. Insgesamt wurden 1938 im Zuge des November-Pogroms in Wien mehr als 80 Synagogen und Bethäuser zerstört. Im ersten Stock präsentiert das Museum temporäre Ausstellungen zu wichtigen Themen der jüdischen Kultur- und Geistesgeschichte.
Zwei weitere museale Einrichtungen dokumentieren die Bedeutung des jüdischen Erbes für die Kultur- und Geistesgeschichte dieser Stadt: das Schönberg-Center auf dem Schwarzenbergplatz und das Sigmund-Freud-Haus in der Berggasse 19.
Auf dem Weg vom Jüdischen Museum zum Palais Fanto kommt man auf dem Albertinaplatz am Mahnmal gegen Krieg und Faschismus von Alfred Hrdlicka vorbei. Der Weg führt weiter zur Wiener Staatoper, der Wirkungsstätte von Gustav Mahler. Und unweit des Schönberg Centers befindet sich das Wiener Konzerthaus, zu dessen Gründern und Förderern zahlreiche jüdische Großbürgerfamilien zählten. Wer die Ringstraße entlanggeht, kann zahlreiche prachtvolle Palais entdecken, die früher im Besitz jüdischer Familien waren. Einige seien hier herausgegriffen: das Palais Todesco bei der Staatsoper, das Palais Schey, das Palais Epstein oder das Palais Ephrussi.
Jüdisches Leben heute
Jüdische Familien leben heute überall in der Stadt. Neben dem Kristallisationspunkt der Synagoge in der Seitenstettengasse gibt es allerdings vor allem im 2. Bezirk, der Leopoldstadt, eine besonders intensive jüdische Besiedlung. Vor allem die weniger wohlhabenden Juden, die in den letzten Jahrzehnten zugewandert sind, leben hier, da die Wohnungsmieten relativ niedrig sind. Dieses Gebiet hat auch sonst einen sehr hohen Ausländeranteil, hier leben viele Zuwanderer aus aller Herren Länder.
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